Neuordnung des Mercat de Llevant auf Mallorca

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Die Stadt Palma auf Mallorca plant eine Neugestaltung des Mercat de Llevant und sucht nach neuen Betreibern, wobei Tradition, frische Produkte und eine Investition von rund 1,45 Millionen Euro im Fokus stehen.

Die Neuausschreibung des Mercat de Llevant ist ein wichtiger Schritt für Palma. Der Markt, der etwas versteckt liegt, hatte früher eine lebendige Atmosphäre, die heute von einem Supermarkt im Inneren dominiert wird. Das Rathaus hat nun die Sanierung und die Neuvergabe der Konzession ausgeschrieben, mit dem Ziel, den Bau wieder in einen authentischen Markt zu verwandeln.

Die Stadt Palma stellt klare Anforderungen an interessierte Betreiber. Ein Konzept, das den traditionellen Charakter der Markthalle bewahrt und frische, lokale Erzeugnisse in den Mittelpunkt stellt, ist unerlässlich.

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Dies bedeutet konkret: mehr Marktstände, Fisch- und Fleischtheken, Obst- und Gemüseanbieter sowie möglicherweise kleine Imbisse, jedoch kein austauschbarer Großmarkt. Eine Mindestinvestition von etwa 1,45 Millionen Euro ist vorgesehen, und die Umbauarbeiten sollen innerhalb von drei Jahren nach der Auftragsvergabe abgeschlossen sein.

Die Investition mag beträchtlich erscheinen, doch die Innenstadt von Palma benötigt dringend mehr Orte, an denen Einheimische einkaufen können, anstatt sich ausschließlich auf Touristen auszurichten. Eine Händlerin aus Santa Catalina, die bereits in den 70er Jahren auf dem Markt tätig war, äußerte die Hoffnung auf mehr Kundschaft, warnte jedoch davor, dass der Marktcharme verloren ginge, wenn sich nur große Ketten ansiedeln würden.

Die Ausschreibung birgt sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die Priorisierung von Tradition, frischen Produkten und lokalen Anbietern ist ein positiver Aspekt. Die Finanzierung könnte jedoch für kleinere Betriebe eine Hürde darstellen, da die geforderte Summe möglicherweise nicht von jeder Kooperative gestemmt werden kann. Daher ist zu erwarten, dass größere Betreiber Interesse zeigen werden, möglicherweise in Zusammenarbeit mit lokalen Händlern. Auch die Zeitpläne sind von Bedeutung.

Eine Bauzeit von drei Jahren klingt zunächst fair, könnte sich jedoch aufgrund von Genehmigungen, Denkmalschutzfragen oder Lieferengpässen verlängern. Zudem wünschen sich die Anwohner rund um den Markt einen täglichen Nahversorger und keine reine Eventhalle für Wochenmärkte. Eine mögliche Vision für die neue Halle wäre ein Mix aus klassischen Marktständen am Morgen, kleinen Tapas-Ecken am Mittag und Veranstaltungen oder einem Wochenprogramm mit lokalen Köchen am Abend.

Feste Öffnungszeiten, eine klare Abgrenzung zur Supermarktfläche und Raum für kleine Produzenten aus der Umgebung – Winzer, Käsereien, Bäcker – wären wünschenswert. Ob diese Vision Realität wird, hängt von der kommenden Ausschreibung ab. Palma möchte den Mercat de Llevant als Teil der Stadt zurückgewinnen. Der Erfolg dieses Vorhabens wird von den Konzepten, Preisen und der Bereitschaft der Stadt abhängen, echten Marktcharakter zu schützen, und zwar nicht nur auf dem Papier.

Quelle: Agenturen